September 2022

21. Februar 2024 0 Von Steffi

Lauresham:

Nach dem Frühstück haben wir uns auf den Weg nach Lauresham gemacht, dort war Tag der offenen Tür.

Das Wetter war sehr sonnig und grenzwertig von den Temperaturen her. Lauresham war wie immer toll, aber so richtig gebockt hat es uns heute nicht – vielleicht, weil wir es inzwischen recht gut kennen und es einfach zu warm war. Am vorderen Haus haben wir Rosmarin in frühmittelalterlichen Tontöpfen gefunden, die wollte ich haben, denn ich hatte kürzlich gelesen, dass die Pflanze Rosmarin Wespen vertreibt, weil die Wespen den Geruch des Rosmarin nicht leiden können. Wir werden beim BoB testen, ob das funktioniert.

Um die beiden Töpfchen kaufen zu können, mussten wir erst Lauresham-Geld haben, das gab es im Webhaus. Die beiden Töpfchen haben wir in eine Stofftasche gepackt und die leichte Jacke, die ich mitgenommen habe, habe ich zwischen den Töpfchen drapiert, damit den Tontöpfchen nichts passiert. Dann haben wir unsere Runde über das Gelände gedreht, haben uns etwas zu trinken geholt und uns mit den Getränken in den Schatten gesetzt und sind zurück nach Hause gefahren, nachdem wir unsere Getränke ausgetrunken hatten.

BoB:

Letzte Sachen ins Auto schmeißen und los zum BoB. Gegen Mittag sind wir dort angekommen, haben Hergil, den Veranstalter, ziemlich schnell gefunden und unseren Lagerplatz zugewiesen bekommen. Wir mussten ihn mit anderen Lagergruppen teilen, aber das stellte sich als recht problemlos heraus. Der Aufbau selbst lief aber sehr schleppend, irgendwie war alles anstrengend und so zog es sich auch zeitlich in die Länge. Bei der Plane musste ich eine Schlaufe nähen, was beim Aufbau viel Zeit kostet. Schließlich konnten wir aber endlich Auto und Hänger vom Platz fahren. Ingo und Tanja waren in der Zwischenzeit auch angekommen, und auch Helen und Johannes fanden sich schließlich ein.

Abends haben wir gegrillt, waren aber zu fertig, um noch in Gewandung zu schlüpfen. Also sind wir auch in Arbeitsklamotte zur Begrüßung gegangen. Im Lager haben wir dann noch eine Weile zusammen gesessen, dann sind wir ins Bett gegangen.

In der Nacht ging ein Gewitter direkt über uns hinweg und brachte Starkregen mit sich. Das hat die Plane umgerissen, die Plane hat das Regal umgeworfen und alle Regalbodenträger heraus gerissen. Dieter hatte versehentlich seine Weste draußen gelassen und hat sie dann mitten im Sturm ins Zelt geholt. Wach geworden bin ich davon, dass mir Sprühregen ins Gesicht spritzte – das Sachsenzelt ist schlichtweg undicht, vor allem hält es keinem Starkregen mehr stand. Da wir mitten in der Nacht nichts tun konnten, sind wir einfach wieder ins Bett gekrochen und haben versucht, wieder einzuschlafen, was bei mir aber fast zwei Stunden gedauert hat.

Am Morgen sind wir ziemlich übernächtigt aufgewacht und haben erst mal die Plane weg gezogen – die Schlaufen hatten alle gehalten, sogar die, die ich am Vortag geflickt hatte. Das Regal war zwar kaputt, war aber zu reparieren, wenn auch nicht gerade vor Ort. Tische, Stühle und Bänke waren heile geblieben, also haben wir die Plane von Helen und Johannes gestellt, unsere neue kleine Plane als Seitenbegrenzung angehängt und dann Frühstück gemacht, unter diesen Umständen ziemlich unmittelalterlich und ein bisschen ungemütlich. Hergil kam vorbei und fragte, wie es uns geht und ob uns was passiert war, was wir verneinen konnten.

Nach dem Frühstück haben Helen und Johannes ihre Küche als Regal zur Verfügung gestellt. Unser altes Regal werden wir wieder aufbauen, denn die Stangen und Regalböden sind noch in Ordnung. Im Lager hat das Regal aber keine Zukunft, es wird auf dem Sachsengelände aufgestellt werden.

Nach dem Frühstück haben wir den Abwasch gemacht, sind einkaufen gefahren, dann sind Dieter und ich endlich mal in die Gewandung geschlüpft. Dann haben Tanja, Helen und ich uns ins Lager gesetzt und genäht und geredet.

Unser Lagerplatz lag am Ende der Wiese und war ziemlich ruhig, genau, wie wir es haben wollten. Abends haben wir gekocht und wie besprochen kamen Christian und Benni zum Essen aus ihrem Lager zu uns. Danach haben wir noch zusammen gesessen und geredet und Süßkram genascht, den Tanja mitgebracht hatte.

Erst am Freitag begann eigentlich das Lagern, wie es sein sollte: mittelalterlich-ambientiges Frühstück in Gewandung, dann der lagerübliche Ablauf: Abwasch nach dem Frühstück, Lager herrichten, duschen gehen, und dann Freizeit. Dieter und ich sind über das Gelände gebummelt und haben bei einem holländischen Händler einen Kettenanhänger mit einer Irminsul darin gekauft und bei der Färberin blaue Wolle für den Harris Tweed. Den habe ich im Lager zu nähen begonnen und der Harris Tweed näht traumhaft einfach.

Abends hat Helen gekocht, und Benni und Christian kamen wieder zum Essen. Hinterher haben wir im Lager gesessen und geredet. Mit Benni habe ich ein bisschen gefrotzelt, aber noch mehr gefachsimpelt. Es war einfach ein schöner Abend.

Der Samstag begann wie üblich: Zelt aufräumen, Frühstück machen, Abwasch erledigen, duschen gehen. An der Dusche habe ich mich mit einem Mädel aus Österreich unterhalten, über Mittelalter bis hin zu Hitler, was ein sehr interessantes Gespräch war. Schon auf dem Weg von der Dusche zurück zum Lager habe ich endlich mal ein paar Fotos geschossen. Nachmittags haben wir wieder im Lager gesessen. Helen hatte einen leckeren Pflaumenquark gemacht, den haben wir vernascht. Dieter hat ein Foto von uns drei Mädels gemacht, alle mit ihren blauen Schultertüchern. Abends hat Ingo gekocht, und es war sehr lecker.

Das BoB hatte aufgrund der Wettervorhersage den Abbau gleich für Sonntag Morgen frei gegeben. Also habe ich nach dem Abendessen schon mal begonnen, die ersten Sachen zusammen zu räumen.

Samstag war Abbau – viel mehr lässt sich zu diesem Tag nicht sagen. Der Tag begann mit Regen, und kurz nach dem Frühstück kam es noch einmal richtig herunter. Trocken abzubauen war schlichtweg vom Tisch. Dennoch lief der Abbau recht rund. Was ich wirklich klasse fand war, dass Ingo bis zum Schluss geblieben ist und uns beim Abbau geholfen hat. Wir haben uns dann noch von einigen Lagergruppen und natürlich von Hergil verabschiedet, dann sind wir voraus gefahren und Ingo ist bis zur Autobahn hinter uns her gedackelt.

Adventon:

Zusammen mit Helen und Johannes sind wir nach Adventon gefahren. Da ich weiß, dass es in Adventon fast immer einen kühlen Wind gibt, hatte ich ein Wollunterkleid und ein Wollkleid zum Drüberziehen mit genommen, und das war auch gut so. Dummerweise hatte ich meinen Schal vergessen einzupacken, aber mein Schultertuch aus Lengerich hat das meiste aufgefangen.

Plan war, zu prüfen, ob sich dieser Markt als Lager anbieten würde. Kurze Antwort: nein. In den Lagern fanden sich neben guten Lagern auch solche mit Garten- und Steckstühlen. Bei den Händlern waren außer einem Händler, der schöne Holzwaren dabei hatte und den wir gleich um eine Holzschütte und vier kleine Löffel erleichtert haben, eigentlich nur Bettinas Stoffstand und der Stand von unserem Lederer Stefan interessant. Bei Stefan haben wir einen Gürtelriemen für einen Gürtel für Dieter gefunden, aber keine Gürtelschnalle, die zu unserer Darstellung passt. Also sind wir die Schmuckstände abgeklappert und haben bei einem tatsächlich eine passende Gürtelschnalle gefunden. Stefan wird uns den Gürtel in Heldrungen fertig machen.

Schön war, dass auch Ingo und Tanja dort waren und wir einige Zeit mit den beiden und natürlich mit Helen und Johannes. Den beiden haben wir als Dank für’s Fahren Spätzle und Flammkuchen spendiert.

Adventon selbst sieht schlichtweg marode aus. Zwar baut man dort gerade ein neues Haus, aber es fanden sich lauter auseinander gefallene Gegenstände auf dem Gelände. Auch die Gebäude selbst sahen angegriffen aus.

Nachdem wir ein zweites Mal über das Gelände gelaufen waren, wollten wir uns hinsetzen und etwas trinken. Als wir an den Sitzbänken am Cafe ankamen, winkte Tanja uns heran, und wir haben uns zu den beiden gesetzt und haben uns unterhalten. Schließlich haben sich Ingo und Tanja verabschiedet, und kurz danach sind wir auch gefahren.

Heldrungen:

Nach dem Frühstück haben wir uns in Gewandung geschmissen, dann sind wir los nach Heldrungen. Der Markt in Heldrungen war klein, aber das Lager ziemlich groß und in drei Teile untergliedert: FrüMi, HoMi und SpäMi. Zuerst sind wir zu Stefan, unserem Lederer, gegangen und haben ihn gebeten, den Gürtel für Dieter fertig zu machen. Dann sind wir nach einer kurzen Bettina-Begrüßung zur Taverne gegangen und haben erst mal was getrunken. Danach haben wir uns den Markt und die Lager genauer angesehen und sind im FrüMi-Lager gleich mit jemandem ins Gespräch gekommen. Den genauen Ablauf danach kriege ich schon nicht mehr auf die Kette, aber wir haben die Fibeln bei Karin abgeholt, uns mit Bettina verquatscht, etwas gegessen, den Gürtel bei Stefan abgeholt, sind ein zweites Mal durch die Lager gestromert und haben uns dann von Stefan und Bettina verabschiedet und sind zur Pension zurück gefahren. Der Anlass, aus dem wir hingefahren sind – schauen, ob sich Heldrungen für uns zum Lagern eignet – konnten wir recht klar mit „ja“ beantworten.

Ansonsten:

Nach dem Ende der Lagersaison haben wir das Sachsenzelt und die Plane zur Wäscherei geschickt, wo Zelt und Plane gesäubert und imprägniert werden sollen.