Was waren die Sachsenkriege?

Die Sachsenkriege (772–804) waren militärische Auseinandersetzungen zwischen den christlichen Franken unter Karl dem Großen und den heidnischen Sachsen. Die Konflikte hatten bereits vor Karl begonnen, wurden aber unter seiner Herrschaft intensiviert. Der Krieg wurde durch religiöse und politische Motive bestimmt, insbesondere durch den Widerstand der Sachsen gegen die Zwangschristianisierung und die fränkische Herrschaft.

Ein zentraler Auslöser war die Plünderung der Kirche von Deventer 772, woraufhin Karl die heilige Irminsul der Sachsen zerstörte. Dies führte zu anhaltenden Aufständen, angeführt von Herzog Widukind. Trotz einiger militärischer Erfolge der Sachsen wurden sie wiederholt von den Franken geschlagen, insbesondere 778 und 782. Die blutige Repression Karls, darunter das umstrittene Blutgericht von Verden (782), bei dem angeblich 4500 Sachsen hingerichtet wurden, verstärkte den Widerstand.

785 ließ sich Widukind schließlich taufen und schwor Karl die Treue. Doch bis 804 kam es weiterhin zu Unruhen, insbesondere 792 durch eine Erhebung gegen Zwangsrekrutierungen. Karl reagierte mit Zwangsdeportationen und der Ansiedlung fränkischer und slawischer Verbündeter im sächsischen Gebiet. Letztlich unterwarfen sich die Sachsen, und ihr Land wurde in das Frankenreich integriert.