Juni 2023

21. Februar 2024 0 Von Steffi

Dortmund-Mengede:

Dort haben wir den Mittelaltermarkt von Nordic Ledur besucht. Der Markt lag auf einem sehr schönen Grundstück mit recht flachem Rasen und sehr schönen Baumbestand. Eintritt wurde nicht verlangt. Der Markt selbst strahlte Ruhe und Entspannung aus. Jedoch war der Markt ein Mischmarkt und vom Niveau her nicht besonders hoch. Mit zwei Lagern haben wir uns unterhalten und wir sind uns nicht sicher, ob wir da lagern wollen würden. Bilder gibt’s mal wieder nicht.

Wörth:

Am 15. Juni haben wir den Hänger angehängt und sind wohlgemut losgefahren. Weit sind wir aber nicht gekommen, dann meinte Titus, dass das rechte Licht am Anhänger nicht funktionieren würde. Zuerst haben wir es für einen Wackelkontakt gehalten, aber schließlich ist Dieter bei der ersten Gelegenheit auf einen Parkplatz gefahren, hinter uns gleich ein Polizeiwagen für Gefahrenabwehr, der uns darauf aufmerksam machte, dass unser rechtes Licht am Anhänger nicht funktionieren würde. Also habe ich dem guten Herrn erklärt, dass wir die Meldung während der Fahrt bekommen hätten und deswegen auf den Parkplatz gefahren seien. Damit war der Mensch beruhigt. Dieter hat dann den Stecker für die Verbindung zwischen Auto und Hänger heraus gezogen und wieder eingesetzt. Danach hatte sich das Problem zum Glück erledigt. Es gehen einem ja tausend Befürchtungen durch den Kopf, wenn so etwas passiert: Ist die Lampe kaputt oder der Stecker und falls ja, was machen wir dann?

Nun hatten sich alle Befürchtungen in Luft aufgelöst, und wir kamen um kurz vor elf in Wörth an. Meine Versuche, Otto anzurufen, sind kläglich gescheitert, also haben wir uns durchgefragt und ihn endlich gefunden. Also konnten wir endlich aufbauen. Dabei haben wir das Sachsenzelt dummerweise etwas zu weit vom Rand unseres Lagerplatzes aufgebaut, so dass die Plane nicht mehr zwischen unser Zelt und das von Regina und Frank passte. Also haben wir die Plane hinter die Vorzelte der Sachsenzelte gestellt, das Küchenzelt wurde neben dem Zelt von Frank und Regina aufgestellt. Ingo und Tanja haben quasi neben unserem Zelt, jedoch etwas zurück gesetzt aufgebaut.

Das Wetter war unbarmherzig heiß, und es gab keinerlei Schatten auf unserem Lagerplatz. Darum haben Dieter und ich uns Zeit gelassen und viel Pause gemacht, um Wasser zu trinken. So kam es, dass wir geschlagene sieben Stunden für den Aufbau gebraucht haben.

Dank der Reinigung und Imprägnierung des Sachsenzeltes passt es am First jetzt wieder, aber wir mussten die Stangen kürzen. Unser Zelt ist eingelaufen.

Abends haben wir gegrillt, zusammen gegessen, sind dann duschen gegangen und haben anschließend noch zusammen gesessen und geredet, bis es Zeit wurde, ins Bett zu gehen.

Wie fast immer habe ich im Lager besser geschlafen als zu Hause. Der Freitag war ein ganz normaler Lagertag, abgesehen davon, dass rund um uns herum noch aufgebaut wurde. Erst gegen 18 Uhr wurde der Markt offiziell eröffnet. Das Wetter war wieder sehr warm. Abends hat Regina gekocht.

Am Samstag sind wir nach dem Frühstück einkaufen gefahren. Geplant war, die Zutaten für das Abendessen am Sonntag mitzubringen, aber wir haben auch den anderen Mitlagernden verschiedene Dinge mitgebracht.

Das Wetter war noch wärmer als gestern, dennoch hat Dieter ein wenig am Stave weiter gearbeitet, und ich habe den zugeschnittenen Stoff von Marled genäht. Zwischenzeitlich sind wir über den Markt gebummelt. Begeistert hat er uns nicht. Neben den Kampfplatz und der „Bühne“ standen Andrea mit ihren Pflanzen und Stefan mit seinen Waffen und Repliken. Dann kamen ein paar Essstände. Der Markt setzte sich dann an einem Weg am Main entlang fort. Auf der linken Seite standen die Händler, die Repliken, Glasperlen und andere mittelalterlich anmutende Waren verkauften. Auf der rechten Seite standen Händler, die auf jedem GroMi-Markt zu finden sind. Zum Schluss kamen die HoMi-Lager, und die standen alle im Schatten unter Bäumen. Dort hinten war es auch gleich deutlich kühler als bei uns im Lager.

Der Weg endete dann an dem Campingplatz, der uns die Duschen zur Verfügung stellte. Von da aus bis zu unserem Lager waren es gute 10 Minuten Fußweg. So weit hat sich der Markt hingezogen, durchsetzt von Lücken.

Zwischenzeitlich tauchte ein Mönch von Genii Loci bei uns im Lager auf und bot uns Ablassbriefe und andere christliche Dinge an. Also verwies ich auf unser Banner mit der Irminsul und wies ihn darauf hin, dass er sich in einem altsächsischen Lager befindet, in dem Mönche herzlich willkommen sind, solange sie nicht missionieren. Er hat sich dann tatsächlich entschuldigt, was ich total klasse fand. Daraus hat sich ein sehr interessantes Gespräch ergeben. Der Mann ist Historiker und forscht privat unter anderem zu den Altsachsen. Nach dem Lager soll ich ihn anschreiben und nach Forschungsergebnissen zu den Altsachsen fragen.

Abends haben Ingo und Tanja gekocht. Tanja hatte Interesse am Bogenschießen geäußert, also sind Dieter und ich, bewaffnet mit meinem alten Bogen und den Pfeilen, die Dieter für mich gemacht hatte, zusammen mit Tanja zum Bogenstand gegangen und haben ihr das Bogenschießen gezeigt. Tanja hat das gut auf die Reihe bekommen, und Spaß gemacht hat es ihr auch.

Abends haben wir im Lager Besuch von unserem Lagernachbarn bekommen. Der war angeheitert. An sich war es ein netter Abend, bis zu dem Moment, als der Lagernachbar vom Stapel ließ, dass man unerwünschtes Verhalten von Kindern mit ein paar Ohrfeigen korrigieren könnte, was nach sich zog, dass Dieter beinahe ausgerastet ist. Er fragte unseren Lagernachbarn, ob er das ernst meint, und hat ihn aufgefordert, unser Lager zu verlassen, falls dem so sei. Damit war er schneller als ich; die Aussage vom Lagernachbarn hat mich so schockiert, dass ich erst mal gar nichts dazu sagen konnte. Die anderen sind Dieter dann zur Seite gesprungen, als der Lagernachbar behauptete, etwas anderes gesagt zu haben, und drehte es dann dazu, es anders gemeint zu haben und das Ganze ein Missverständnis sei. Dadurch, dass ich mal wieder die Worte nicht schnell genug gefunden habe, war die Situation für mich sehr unangenehm.

Am Sonntag war es noch heißer als an den voran gegangenen Tagen. Wir haben uns durch den Tag gequält, zwischenzeitlich habe ich in die Holzschüssel, die wir zum Waschen und Zähneputzen haben, mit Wasser gefüllt und meine Füße hinein gestellt. Es war so warm, dass ich mich nicht mal richtig zum Nähen Lust hatte. Auch mein Kopftuch habe ich nass gemacht. Dennoch musste ich mich nachmittags ein wenig hinlegen, ich hatte Kopfschmerzen und konnte nicht mehr sitzen.

Dieter und ich sind dann zum Stand von Wikinger-Eis gegangen und haben uns einen Milchshake gegönnt. Unsere Mitlagerer haben uns vom Kochen entbunden und dafür plädiert, sich auf dem Markt oder beim Döner in der Stadt zu versorgen. Auf Döner hatten Dieter und ich keine Lust und haben uns auf dem Markt mit Essen versorgt.

Unser Lagernachbar hat uns ignoriert und geschnitten – soviel zum Thema Missverständnis.

Tanja ist abends gefahren, weil sie am Montag arbeiten muss. Dafür kam Otto noch zu Besuch und hat uns alle mehrfach zum Lachen gebracht.

Diese Nacht war weniger gut, aber ich war nicht die Einzige, der es so ging. Dieter hatte den Wecker auf 6:15 Uhr gestellt. Als Dieter mich geweckt hatte, hatte ich das Gefühl, mit dem Schlafen noch nicht fertig zu sein. Wir haben erst mal Kaffee und Tee getrunken, gefrühstückt und uns dann an den Abbau gemacht. Trotz der Tatsache, dass wir eine Kiste Wasser, zwei Regale und ein paar Kleinigkeiten mehr hatten als sonst hat der Abbau gut geklappt.

Als ich das Küchenzelt ausgeräumt habe, habe ich gehört, wie der Lagernachbar sein Kind gelobt und mit positiver Verstärkung zur Mithilfe animiert hat. Das hat mich gefreut, aber es bewirkt auch, dass ich jetzt noch weniger verstehe, warum er bei uns im Lager diesen blöden Spruch raus gehauen hat.

Um 11:40 Uhr haben wir nach der Verabschiedung von Otto den Platz verlassen. Diesen Sommer waren wir wenig animiert, Fotos zu machen, und so gibt es auch hier keine.