Juli 2022

21. Februar 2024 0 Von Steffi

Wikingermarkt Bockhorn:

Wie geplant sind wir um acht Uhr aufgestanden und sind wir zum Einkaufen gefahren. Danach war es kurz nach halb elf, also sind wir direkt zum Gelände gefahren und haben Tobi angefragt wegen des Lagerplatzes. Im Gegensatz zum letzten Jahr standen wir nicht ganz hinten, sondern nicht einmal auf der Händlermeile, aber waren das erste Lager zum Parkplatz hin. Der Platz war klasse, der Boden fast gerade, die Toiletten in einer guten Nähe – nicht so weit weg, dass man den Toilettengang planen muss, aber weit genug weg, um davon nicht belästigt zu werden. Der Aufbau lief gut, aber wir sind wieder darauf gekommen, dass wir die Firststange des Küchenzeltes unbedingt austauschen müssen.

Um kurz nach drei waren wir fertig und erst mal ein bisschen ratlos, was wir nun mit uns anfangen sollten. Also sind wir erst mal durch den entstehenden Markt gebummelt und sind schließlich in die Gewandung geschlüpft.

Nach einer Ansprache von Tobi, bei der wir Michael und Alex getroffen haben, hatten wir einen gechillten Abend bei den beiden im Lager.

Am Samstag haben wir uns um sieben Uhr wecken lassen und haben dann den Lagertag begonnen: Frühstück, Lager aufräumen, Abwasch machen. Dieter hat an dem Stave weiter gearbeitet, während ich im Lager genäht habe. Zwischenzeitlich sind wir über den Markt gebummelt, ich habe Wolle für den Harris Tweed gesucht und auch gefunden, aber ich war mir nicht sicher, ob die Menge reicht. Auch wollte ich die mittelgroße Schere ersetzen, die mir abhanden gekommen war, aber das ist mir nicht gelungen. Wir hatten den Eindruck, dass der Platz voller war als im letzten Jahr und dass Tobi vor allem die Gastro gepimpt hatte. Schön war natürlich auch, dass die Sagenschneiderey mit ihren Stoffen da war.

Das Wetter war sonnig und teilweise zu warm und zu drückend, so dass wir keine Lust hatten zu kochen. Dazu kam, dass es abends vom Wind her auffrischte und es etwas schwierig wurde mit Feuer machen. Also haben wir uns auf dem Markt verköstigt.

Abends kamen Michael und Alex zu uns und wir haben uns gut unterhalten.

Der Sonntag begann ähnlich wie der Samstag. Nachdem ich auf dem Markt mit einer Gewandeten über das Einsetzen von Kontaktlinsen gesprochen hatte, habe ich das Einsetzen noch einmal probiert und es hat funktioniert. Es war anfangs ein sehr ungewohntes Gefühl – dass ich meine Brille mal vermissen würde, hatte ich vorher echt nicht gedacht.

Mittags kam ziemlich überraschend eine heftige Regenfront über uns hinweg. Der Regen entwickelte sich zum Starkregen, und unser Zelt wurde wieder von innen nass. Zum Glück dauerte das Ganze nicht lange, aber es reichte, dass wir die Plane herunter gerissen und nach dem Regen wieder aufgestellt haben. Danach mussten wir uns erst mal umziehen, wir waren komplett durchnässt. Zum ersten Mal hing auf unserer Wäscheleine vor dem Sachsenzelt Gewandung, und zwar nur Gewandung.

Da für abends Regen angekündigt war, wussten wir, dass es mit dem Kochen wieder nichts werden würde, und wir haben uns wieder auf dem Markt verköstigt.

Abends gab es dann den angekündigten Regen. Wir waren zu dem Zeitpunkt auf dem Markt und haben der Sagenschneiderey noch geholfen, ihren Stand zu sichern, bevor wir ins Lager zurück gelaufen sind und dort alles sicher gemacht haben. Bevor der Regen richtig los ging, bin ich noch einmal zum Toilettenwagen gegangen, aber zurück zum Lager kam ich dann erst mal nicht mehr. Es regnete wirklich Bindfäden, dazu gab es Gewitter und teilweise sogar Hagel. Von der Toilettenwagentür konnte ich das Lager sehen. Dieter stand neben dem Tisch, unter dem die Stühle standen, zwischen den Kisten, die wir so weit unter die Plane gezogen hatten wie möglich. Für die Lager, die am Sonntag Abend abgebaut haben, war der Regen echt bitter. Für uns aber auch – zum ersten Mal tropfte es durch die Plane :(.

Nachdem der Regen abgeflaut war, zog ich meine Schuhe und die nadelgebundenen Socken aus und bin barfuß durch das auf dem Boden stehende Wasser zurück zum Lager gewatet. Dort angekommen habe ich festgestellt, dass trotz der Tatsache, dass wir alle Kisten so nahe wie möglich an den Tisch gezogen hatten war alles nass, sogar die Tischfläche.

Insofern wurde es ein etwas reduzierter Abend im Lager, den wir genutzt haben, um schon mal die ersten Sachen zusammen zu packen. Aber gemessen an Jork war dies hier etwas nervig, jedoch keine Katastrophe.

Natürlich hatten wir inständig gehofft, dass es nachts nicht mehr regnet, und diese Hoffnung hat sich erfüllt. Allerdings war es zunächst nicht so warm wie am Wochenende, aber die Zelte trockneten trotzdem ganz gut; nur das Küchenzelt ließ sich etwas bitten.

Der Abbau lief ganz gut, nur zum Schluss wurde es etwas stressig, weil eine dunkle Wolke über das Marktgelände zog und abzuregnen drohte. Da zu dem Zeitpunkt noch alle Zelte standen, wurden wir dann echt schnell. Wir waren so beschäftigt, dass es uns erst auffiel, dass die Wolke vorbei gezogen war, als sie auf der anderen Seite des Marktgeländes auftauchte.

Mittelaltermarkt Großwallstadt:

Den Wecker hatten wir auf 8 Uhr gestellt. Frühstück, ein paar Handgriffe im Haushalt, dann die restlichen Sachen ins Auto laden, Hänger anhängen und ab nach Großwallstadt. Dort direkt neben Merlin aufgebaut. Frank und Regina waren schon da, sie hatten schon gestern aufgebaut. Also haben wir unser Sachsenzelt gegenüber dem Sachsenzelt der beiden aufgebaut, dazwischen die Plane, hinter die Plane das Küchenzelt, Ingo und Tanja sollten auf die andere Seite, zwischen das Sachsenzelt von Frank und Regina und dem Küchenzelt.

Ingo hatte dann Pech mit seinem Auto, es ist 4 km vor Großwallstadt kaputt gegangen. Zuerst meinte Ingo, das wäre es gewesen mit dem Lager in Großwallstadt, aber der ADAC konnte helfen und Ingo einen Ersatzwagen zur Verfügung stellen. Also kamen Ingo und Tanja doch noch an, und wir alle haben geholfen, die Autos auszuladen; letztendlich haben wir alle zusammen gegrillt und gegessen.

Trotz allem Stresses war es von Anfang an ein gechilltes Lager. Alle kamen supergut miteinander aus, und die Stimmung war tiefenentspannt. Das Wetter war freundlich und angenehm.

Am Samstag hatte ich gute Laune, es wurde ein wunderbarer Tag. Wir haben gemeinsam gefrühstückt, haben danach den Abwasch gemacht und anschließend sind Dieter und ich im Schwimmbad duschen gegangen.

Dann lief der Lagertag ab wie normal: im Lager sitzen, mit den Mädels handarbeiten, zwischenzeitlich über den Markt bummeln, später mit den Mädels zu Barbara wandern und perverse Crepes holen, und einer der schönsten Momente war, als die Mädels mir verboten hatten, beim Abwasch zu helfen. Sie meinten, ich müsste nicht immer alle Arbeit tun, sondern ich solle mal delegieren, die anderen könnten das auch mal übernehmen. Also habe ich delegiert: Regina musste Wasser warm machen, Nina machte den Abwasch, und Tanja hat abgetrocknet. Es ist so schön, mit lagererfahrenen Freunden zu lagern :).

Eine Besucherin fragte nach unserer Sachsendarstellung und daraus ergab sich ein längeres Gespräch. Es ist immer schön, wenn die Leute sich wirklich interessieren. Auch ein Regenguss am Nachmittag konnte der guten Stimmung keinen Abbruch tun. Abends haben wir bis Mitternacht zusammen gesessen und geredet und gelacht.

Auch der Sonntag wurde wieder ein schöner Tag. Auf dem Markt haben Dieter und ich eine Schere gekauft, die sich leider als wenig schneidefähig erwiesen hat, und einen Wollschal.

Nachmittags sind wir Mädels erst noch mal zu Barbara gegangen, dann haben Ingo und Tanja begonnen, ihre Sachen zusammen zu räumen. Wir haben dann mit alle Mann geholfen, die Lagersachen von Ingo und Tanja an den Durchfahrtsweg zu stellen.

Kurz vor dem Abendessen war ich noch kurz bei Merlin, weil ich mir vormittags die linke Schulter verknackst hatte. Merlin hat das so gut repariert, dass die Schulter weniger geknackt hat als vor der Verspannung am Vormittag.

Wir haben dann auch begonnen, unsere Sachen zusammen zu packen, und haben die Gewandungskiste und die Bogenbaukiste ins Auto gestellt. Abends haben wir noch lange mit Frank und Regina zusammen gesessen, nachdem wir den Abwasch gemacht hatten.

Das Frühstück hatten wir am Sonntag zusammen mit Frank und Regina, und danach begann der Abbau. Natürlich waren Frank und Regina vor uns fertig. Zum Abschied haben wir uns noch gemeinsam unter die Plane auf den Rasen gesetzt, etwas getrunken und geredet. Dann sind Frank und Regina gefahren, und wir haben unsere Reste eingepackt und haben ebenfalls den Heimweg angetreten.

Mittelaltermarkt Aub:

Wir sind wider besseren Wissens in Gewandung nach Aub gefahren, um den dort stattfindenden Mittelaltermarkt auf seine Lagertauglichkeit zu checken. Die Erwartungen waren niedrig und wurden voll erfüllt. Der Markt war klein und sehr GroMi, aber der Veranstalter hatte gut für seine Gäste gesorgt. Es gab eine unglaublich langweilige Reitershow. Nach knapp zwei Stunden hatten wir keine Lust mehr und sind wieder nach Hause gefahren.

Slawentage Oldenburg:

Zum Wallmuseum sind wir als Tagesgäste gefahren. Zwar waren wir zu früh da, haben aber so problemlos einen Parkplatz gefunden und gleich den Korbmacher getroffen. Wir haben uns eine Weile mit ihm und einem Menschen vom Museum unterhalten, dann sind wir auf den Markt gegangen. Zunächst kam man zu den Gebäuden, zwischen denen Ess- und Getränkestände aufgebaut waren. Also haben wir uns erst mal einen Teil der Ausstellung angesehen. Vieles aus der slawischen Kultur ähneln den altsächsischen Artefakten.

Um auf den Markt zu kommen, musste man die Gebäude verlassen und einen anderen Zugang nehmen. Gleich am Anfang sind wir bei einem Händler hängen geblieben, der unter anderem Tonbecher anbot, und haben zwei Stück gekauft, um sie gegen die Tonbecher im Montagsgeschirr auszutauschen. Auf dem Markt haben wir einige Bekannte getroffen: Sabine und Ralf von der Entwerkstatt, Doro und ihren Freund, StefKo und Helmut Studer.

Das Wetter war trocken, aber deutlich kühler als bei uns. Irgendwann war mir so kalt, dass ich bei einem Stand Wadenwickel gekauft habe. Zum Glück hatte ich die Vogelfibeln dabei, also konnte ich die Wadenwickel gleich anziehen und danach ging es mir besser.

Auf dem Markt sind wir fast 5 Stunden geblieben, haben uns den Rest der Ausstellung angesehen, haben etwas gegessen und getrunken (dafür habe ich einen der neu gekauften Becher benutzt und fand ihn sehr angenehm zum Trinken) und sind schließlich wieder nach Heiligenhafen zum Hotel zurück gefahren. Oldenburg wäre wunderbar zum Lagern, wenn es nicht so irre weit weg wäre.

Ansonsten:

Wir haben begonnen, das Banner für’s Lager neu zu erstellen. Außerdem haben wir kleine Planen bestellt, um die große Plane seitlich abhängen zu können.