September 2024

1. Oktober 2024 Aus Von Steffi

Anfang des Monats habe ich mit Reenactment Craft wegen einer Wadenbindegarnitur geschrieben und mit der Entwerkstatt wegen der Replik einer Kette aus dem Gräberfeld Liebenau, und es zeichnete sich ab, dass ich beides auf dem Steinfurt-Ting bekommen würde – Ralf von der Entwerkstatt hatte es tatsächlich geschafft, die Muschelscheiben dafür aufzutreiben. Gute Gründe, sich auf das Steinfurt-Ting zu freuen. Ansonsten haben wir sukzessive Lagervorbereitungen getroffen. Am 9. September habe ich Dieters Tunika fertig bekommen, was schön war, denn nun konnten wir sie zum Steinfurt-Ting mitnehmen. Schade war, dass Scotelingo und Dat Beekfolk die Teilnahme am Steinfurt-Ting absagen mussten. Aber Freud und Leid liegen manchmal nahe beieinander, denn am gleichen Tag kam die Zusage für Campus Galli für nächstes Jahr.

Donnerstag, 12.09.2024 – Montag, 16.09.2024 Steinfurt-Ting

Bei nassem und kaltem Wetter haben wir unser Lager aufgebaut. Der Aufbau lief super, schon dabei haben wir die ersten Bekannten getroffen. Schließlich haben wir eine Runde über das, was vom Markt schon stand, gedreht. Neben uns baute Martina Busse auf. Sie ist mir schon öfter bei Facebook als Freundin vorgeschlagen worden, aber da wir noch keinen Kontakt hatten, habe ich das stets ignoriert. Martina ist mit Jürgen Niebergall zusammen, der früher die Weinlaube hatte. Die beiden stellten sich als angenehme Lagernachbarn heraus, mit Martina habe ich mich gleich gut verstanden. Auf der anderen Seite von Martina und Jürgen haben Michael und Alex von Tulifordoni gelagert.

Abends haben wir gegrillt und unser übrig gebliebenes Gemüse als Grillgemüse genutzt; einfach, aber lecker. Nach dem Essen haben wir erst Besuch von Martina und Jürgen und etwas später von Michael und Alex bekommen.

Der Gasbehälter mit dem Aufsatz stellte sich als ganz hervorragende Zeltheizung heraus. Der Abend war schon kalt, die Nacht noch kälter, aber dank der Zeltheizung kamen wir gut klar.

Die Nacht war arschkalt, aber erstaunlicherweise habe ich trotzdem – oder gerade deswegen? – sehr gut geschlafen. Morgens hat Dieter die Zeltheizung angestellt. Das Ding ist in Gold nicht aufzuwiegen!

Wegen der Kälte und des Windes sind erst mal einkaufen gefahren und haben dann gefrühstückt, auf moderne Weise. Erst danach habe ich für uns die dickste und wärmste MA-Klamotte raus gesucht, die wir mitgenommen hatten. Gleich am Vormittag haben wir das Zelt nachgespannt. Das Wetter war zu nass und zu kalt, als dass Dieter am Bogen hätte weiter bauen oder ich hätte nähen können. Also sind wir erst mal über den noch im Aufbau befindlichen Markt geschlendert.

Die Händler boten überwiegend hochwertige Ware an. An einem Stand habe ich mit der Händlerin über die Inlays für die Holzschuhe, die ich für nachts dabei habe, geredet, und sie hat mir drei Paar zur Anprobe mitgegeben. Bei Reenactment Craft habe ich die Wadenbindegarnitur abgeholt, und die Zusammenarbeit war sehr angenehm.

Zurück im Lager haben wir mit Alex, Michael, Martina und Jürgen gequatscht. Der Tag ging irgendwie wie im Flug herum. Abends haben wir gekocht und lecker gegessen. Danach waren wir bei Alex und Michael im Lager eingeladen, haben dort in großer Runde gesessen und uns unterhalten.

Von den Inlays hat keines der Paare richtig gepasst.

Die Nacht war nicht ganz so kalt wie die vorherige, trotzdem war ich sehr dankbar für die neue Zeltheizung. Heute habe ich mich in mein Harris-Tweed-Kleid geschmissen. Wir haben Tee und Kaffee unter der Plane getrunken, dann das Zelt aufgeräumt und Frühstück gemacht.

Für heute hatten sich Sabine und Ralf von der Entwerkstatt angekündigt, also waren wir ein bisschen an das Lager gekettet, denn wir wollten die beiden auf keinen Fall verpassen. Die Zeit haben wir mit Gesprächen mit Martina, Jürgen, Michael und Alex überbrückt. Dann standen auf einmal Achim und Freddy bei uns im Lager, also haben wir uns zusammen hingesetzt und gequasselt. Nachdem die beiden gegangen waren, musste ich zur Toilette, und auf dem Weg dahin habe ich Benni und Johannes getroffen und habe die beiden begrüßt. Nach kurzer Beratschlagung mit Dieter habe ich an einem Stand nadelgebundene Socken für mich gekauft – ein schöner beigefarbener Ton. Außerdem habe ich den Weinkrug bei Helmut in Auftrag gegeben, den wir noch haben wollen.

Kurz nachdem wir ins Lager zurück gekehrt sind, kamen Sabine und Ralf und brachten mir meine wunderschöne Kette mit den Muschelscheiben. Es war schön, mal in Ruhe mit den beiden fachsimpeln zu können, und ich hatte viel Spaß an dem Gespräch mit den beiden. Als die beiden gehen wollten, standen auf einmal Schwinnings bei uns im Lager, das Pärchen, das damals beim Werratal-Lager neben uns gestanden hatte. Die beiden hatten wir echt lange nicht mehr gesehen.

Nachdem aller Besuch gegangen war, sind wir noch einmal auf den Markt gegangen. Dieter hat bei Stefan seine Werktasche für sein Schnitzwerkzeug in Auftrag gegeben. Die Inlays für die Holzschuhe habe ich der Händlerin zurück gebracht, gleich vor Ort ein weiteres Paar anprobiert und gleich mitgenommen.

Nach der Rückkehr ins Lager habe ich im Lager genäht. Schließlich habe ich Hunger bekommen und habe mir eine Scheibe Brot mit Butter rein gezogen. Das endete im vorgezogenen Abendessen. Verköstigt haben wir uns völlig unauthentisch mit Gyros und Pommes am Stand vom Steinfurt-Ting bei der Fressmeile an der Bühne. Dabei haben wir Peter und Mäggi getroffen, auch Walter Thorwald Fasse haben wir getroffen.

Nach dem Essen sind wir ins Lager zurück gegangen, wir waren platt vom Tag und von dem Wind. Hennig hat uns im Lager besucht und uns mit dem Gerücht konfrontiert, dass wir angeblich nur noch A-Veranstaltungen belagern wollen. Das habe ich dementiert und dahingehend korrigiert, dass wir Veranstaltungen suchen, bei denen wir auf Darstellungen treffen, die unserer Darstellung näher sind als Wikinger oder Slawen, eben Karolinger, Thüringer, Merowinger, Allemannen, Bajuwaren etc.

Am Sonntag haben wir ausgeschlafen, keinen Wecker gestellt. Trotzdem waren wir recht gleichzeitig wach, haben die göttliche Zeltheizung gestartet, in MA-Klamotte geworfen und unsere Kaffee- und Teerunde unter der Plane abgehalten. Dann haben wir gefrühstückt und den Abwasch gemacht. Dieter hat danach mit Bogenbau begonnen, ich habe genäht. Dieters Bogenbau lockt immer viele Gäste ins Lager, so war es auch heute. Das Wetter war überraschend warm und windstill. Mittags haben wir Fotos gemacht – Bilder von Dieter und mir für die Homepage, ein Bild mit uns sechsen (Alex, Michael, Martina, Jürgen und wir beide) und schlussendlich haben Dieter und ich uns gegenseitig fotografiert. Am späten Nachmittag sind wir wieder zur Steinfurt-Pommesbude gegangen und haben wieder Gyros und Pommes gegessen. Bei einer kurzen Runde über den Markt haben wir „unseren“ Händlern tschüss gesagt.

Zurück im Lager haben wir begonnen, den Abbau vorzubereiten. Unsere direkten Lagernachbarn haben alle heute abgebaut. So saßen wir abends allein im Lager und haben miteinander geredet – über das Steinfurt-Ting, über die Lager im nächsten Jahr und so einiges anderes.

Die Nacht fühlte sich nicht besonders gut an, aber die Werte waren okay. Die Zeltheizung hat uns mal wieder gute Dienste geleistet. Auf diese Art von Zeltheizung umzusteigen war eine der besten Ideen, die Dieter je hatte. Nach dem Kuscheln haben wir gleich begonnen, unsere Sachen zusammen zu packen. Nebenbei hat Dieter Getränke heiß gemacht, die wir dann unter der Plane zu uns genommen haben. Danach ging es weiter mit Zusammen-packen, bis wir soweit waren, dass wir frühstücken konnten. Nach dem Frühstück ging es dann richtig los mit dem Abbau. Mit dem Zeltabbau und dem Abreißen der Plane wurde es plötzlich eilig, denn Regenwolken zogen auf. Das Sachsenzelt haben wir noch relativ gechillt abgebaut, aber kaum lag es zusammen gefaltet auf dem Boden zog ein Schauer durch. Also haben wir das Zelt auf den Anhänger geworfen und ganz fix die Plane herunter gerissen. Die kleinen Planen an der Seite haben wir gefaltet und ebenfalls auf den Anhänger gepackt. Dann kam die große Plane dran. Als wir die gefaltet haben, war der Regen schon wieder vorbei. Den Planen ist nicht viel passiert, sie haben ein paar Tropfen abbekommen, aber im Grunde haben wir trocken abgebaut.

Danach haben wir den Rest im Hänger verstaut, haben den Anhänger ans Auto gehängt und den Lichttest gemacht. Wir haben Daniel und Lena gesucht, aber nicht gefunden, was schade war; wir hätten gerne danke und tschüss gesagt.

Die Heimfahrt lief problemlos. Schön war, dass wir unterwegs eine Tankstelle gefunden haben, an der der Diesel nur 1,46 € pro Liter gekostet hat. Das konnte Dieter sich natürlich nicht entgehen lassen.

Auf Facebook habe ich mir einen spaßigen Schlagabtausch mit Stephan Bernau von Hiwisca geliefert. Vom Steinfurt-Ting sind alle Leute, die dort waren – egal ob Lager, Händler oder Tagesbesucher – begeistert. Aber da es voraussichtlich 2025 wieder am 2. Septemberwochenende stattfinden wird, werden wir voraussichtlich nicht teilnehmen können, denn dann ist die 2. Belebung in Tilleda, und dafür hatten wir schon unsere Zusage gegeben. Also hoffen wir mal, dass Daniel und Lena für nächstes Jahr ein anderes Datum finden.

Abends haben wir noch Powerbanks und neue Taschen als Ersatz für die Ikea-Taschen bestellt. Außerdem habe ich Tent Store angeschrieben wegen der kleinen Planen, die wir noch haben wollen, um die Plane von der Seite her etwas winddichter machen zu können.

Ein paar Tage nach dem Steinfurt-Ting gab es auf Facebook einen Bericht über das Steinfurt-Ting, in dem wir zitiert werden. In dem kurzen Abschnitt, in dem wir zitiert werden, sind gleich zwei Fehler drin, aber insgesamt ist der Artikel sehr freundlich geschrieben.

Am 22. September haben wir auf unserem Gartengelände – aus unerfindlichen Gründen Sachsengelände genannt 😉 – einen Grillabend mit Helen und Johannes von Leiftrandi veranstaltet, von denen wir uns laut Gerüchteküche im Streit getrennt haben. Es war ein sehr harmonischer, lustiger und leckerer Abend.