Mai 2024
Der Mai begann damit, dass wir Teddygundes Zelt weiter bearbeitet haben.
05. Mai – Lauresham, Tag der experimentellen Archäologie
Gleich im Eingang habe ich einen handgewebten pflanzengefärbten Schal in waidblau gefunden und für 20 € mitgenommen. Dann sind wir durch das Gebäude zum Außengelände gegangen und auf dem Weg quasi über Birgit gestolpert. Plaudernd sind wir zum Außengelände gegangen, haben Birgit an ihrem Stand „abgesetzt“ und sind weiter durch das Museum gegangen. Trotz der Tatsache, dass es gut besucht war, sind mir einige gute Schnappschüsse ohne Menschen darauf gelungen. Zwischendrin haben wir eine Bratwurst gegessen, danach waren wir pappensatt. Schließlich sind wir wieder nach Hause gefahren.
Im Nachgang hat Lauresham auf Facebook eine Fotochallenge eröffnet, bei der man eine Jahreskarte gewinnen konnte, also habe ich just for fun meine Fotos vom 5. Mai eingestellt und tatsächlich gewonnen :D.
Am Anhänger haben wir die Rücklichter erneuert, schließlich wollen wir sicher zu unseren Lagern kommen.
19. Mai – Limesmarkt
Erst gegen Mittag sind wir losgefahren zum Limesmarkt.
Die Fahrt war trotz ihrer Länge zunächst okay, aber die letzten 24 km führten über Land und waren echt blöd zu fahren. Enge Straßen in engen Dörfern, dazwischen kurvige Landstraßen. Kein guter Weg, um zum Limesmarkt zu kommen.
Normalerweise wären wir für einen Tagesmarktbesuch nicht so weit gefahren, aber Ingo hatte uns mehrfach gebeten, den Markt anzusehen und zu checken, ob wir uns vorstellen könnten, dort zu lagern. Der Weg dahin ließ uns schon daran zweifeln. Der Besuch des Marktes hat diesen Eindruck verstärkt.
Schließlich kamen wir doch dort an und fanden auch dank guter Organisation recht problemlos einen Parkplatz. An der Kasse mussten wir nicht großartig anstehen, denn wir hatten ja Karten. An der Kasse haben wir gleich Tanja und Tala getroffen. Also sind wir erst mal zu den beiden ins Lager, sie lagerten dort mit Frank und Regina. Wir haben uns eine Weile unterhalten, dann mussten wir erst mal auf das stille Örtchen und sind dann gleich zu unserer Runde über den Markt gestartet. Erst mal haben wir uns eine Taverne gesucht und etwas getrunken. Dann sind wir die Tour in Ruhe von neuem gegangen. Beim Stoffdealer habe ich interessante Stoffe gesehen, aber mir fehlt die Idee, etwas Schönes daraus zu machen. An manchem Stand haben wir schöne und durchaus interessante Dinge gefunden, aber nichts gekauft. Auch bei Bettina konnte mich kein Stoff wirklich begeistern. Einige Stände hatten schöne pflanzengefärbte Schals, aber da wir für Dieter gerade Tücher bei Karaswind bestellt hatten, haben wir auch hier nichts gekauft.
Von den Ständen her gab es eine große Bandbreite, von Ständen, die unserer Meinung auf keinen noch so gromigen Mittelaltermarkt gehörten über Stände, die Repliken und hochwertige Ware anboten, war alles vertreten. An einem Stand haben wir ein dickes graues Fell gekauft, daraus werde ich Sitzfelle für die Stühle in unserem Lager herstellen. Von den Lagern her gab es Lager aus der Römerzeit bis ins Hochmittelalter, teilweise bunt durcheinander gewürfelt.
Außer Ingo, Tanja, Frank und Regina haben wir Skelmir getroffen und uns eine Weile unterhalten. Schon das Aufeinandertreffen war lustig. Skelmir war auf dem Weg zur Toilette und war ganz auf den durch den Regen aufgeweichten Boden fixiert. Dieter hat ihn dann angesprochen mit „Ich brauche mehr Haze“ in Anspielung auf die Dreharbeiten in Tilleda. Skelmirs Kopf flog nach oben, dann erschien ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht, und er freute sich sichtlich uns zu sehen.
Bei Bettina am Stand haben wir uns recht lange und sehr nett mit Bettinas Freund Heiko unterhalten. Auch am Stand von Rollo und Sylvia sind wir hängen geblieben, und wir haben uns sehr freundlich, schon fast freundschaftlich voneinander verabschiedet. Mit Sylvia habe ich auch länger geredet, es ging um den Anspruch an die mittelalterliche Darstellung und bei Veranstaltungen.
Zum Schluss sind wir noch einmal zum Lager zurück gekehrt, haben uns noch mit den anderen unterhalten und sind schließlich viel zu spät nach Hause aufgebrochen.
Ansonsten:
Beim Streamen haben wir die Serie „Melchior, der Apotheker“ gefunden, eine Art Krimiserie aus dem Hochmitttelalter, die um 1423 in Tallin spielt. Nicht unsere Zeit, aber sehr gut gemacht, auch, was (beurteilt mit unseren rudimentären Kenntnissen über diese Zeit) die Darstellung angeht; sehr Detail verliebt und offensichtlich nicht nur gut recherchiert, sondern auch gut umgesetzt.
Die Sachsen von der Wisura haben sich nach dem Arte-Dreh unter anderem mit Hiwisca befreundet. Aus dem Vorhaben, dieses Jahr noch gemeinsam etwas auf die Füße zu stellen, wurde aber leider nichts – wir haben einfach das Jahr schon verplant und können keine weiteren Termine mehr für 2024 umsetzen. Dafür hat Thomas, der uns zum Arte-Dreh eingeladen hatte, auf Facebook das Datum für seine Belebung in Tilleda 2025 mitgeteilt – passt für uns :).
Karaswind hat Dieters Tücher geschickt und Dieter war sehr zufrieden damit.
29. Mai – Musical „Die Päpstin“ in Fulda
Im Schlosstheater gab es „Die Päpstin“ als Musical, und es war wirklich klasse. Es ist beeindruckend, wie die es in Fulda auf der nicht allzu großen Bühne schaffen, die vielen verschiedenen Kulissen darzustellen. Die Schauspielenden haben alle sagenhaft gute Stimmen, und die Story war von Anfang an packend. Lustig war, dass noch vor Beginn der Aufführung Nebel auf die Bühne gebracht wurde. Also habe ich ein Foto gemacht und das am nächsten Tag in der Facebook-Chatgruppe zum Arte-Dreh geteilt, bezogen auf dem running gag „Ich brauche mehr Haze“ – der Standardspruch des Regisseurs beim Arte-Dreh, wenn er mehr Nebel haben wollte.
30. Mai (Fronleichnam) – Lauresham, Offenes Lauresham
Die Fahrt begann mit Regen, der stellenweise heftig wurde, aber je näher wir Lauresham kamen, desto freundlicher wurde es. An der Kasse habe ich die Jahreskarte abgeholt. Erfreulicherweise hat sich die Jahreskarte als Familienkarte heraus gestellt, so dass Dieter ebenfalls kostenlos rein kam.
Das Wetter war zumindest von oben her trocken. Wir sind zwischen den Häusern entlang gestromert und haben in der Remise Birgit getroffen und sind gleich ins Gespräch gekommen. Im Herrenhaus saß ein Gewandeter, der selbst Schuhe herstellte und der gerade dabei war, Besuchern die Schuhe zu erklären, wobei wir ihn mit unseren Erfahrungen unterstützt haben. Auch daraus entspann sich wieder ein Gespräch.
Zum Schluss haben wir in der Schmiede Sarah getroffen und haben uns auch dort verquatscht. Mitten im Gespräch kam der Regen dann doch noch runter, und wir haben uns in die Schmiede verzogen, haben über die Funkenburg, Darstellung und Anspruch geredet. Nachdem der Regen sich wieder verzogen hat, sind wir zum Auto zurück gekehrt.
Ansonsten:
Bei uns reift so langsam der Entschluss, eine Zweitdarstellung auf die Beine zu stellen – natürlich wieder altsächsisch, aber bezogen auf das 7. Jahrhundert. Also habe ich mich gleich mal an die Recherche gemacht.