Juni 2024

30. Juni 2024 Aus Von Steffi

Der erste Aufbau von Teddygundes Zelt hat stattgefunden und gut funktioniert.

Dieter und ich sind überein gekommen, eine Zweitdarstellung anzustreben – natürlich wieder altsächsisch, aber diesmal 100 Jahre früher, also gegen 650 n. Chr.. Für den Zweck habe ich gleich bei Marled handgewebten Wollstoff bestellt.

Sonntag, 16.06.2024 – Belebung auf Burg Sinntal

Der Weg war weit, aber es war eine recht schöne Burgruine mit einen scheinbar sehr aktiven Burgverein, der verschiedene Stände und Gewerke aufgebracht hatte. Natürlich war nichts für uns dabei (das hatten wir auch nicht erwartet), aber wir hatten Glück mit dem Wetter. Zwar war es windig, aber warm und trocken. Im Burgcafe hatten wir jeder ein Stück Kuchen. Nach dem Cafebesuch sind wir auf den Turm gestiegen, von wo aus man einen ziemlich weiten Blick über die eher ländliche und durchaus malerische Landschaft hatte. In der Burg sind wir dann mit einem HoMi-Darsteller ins Gespräch gekommen, der auch in Bärnau mitmacht. Es war ein recht interessantes Gespräch, und seine Gruppe lagert auch in Großwallstadt. Danach haben wir uns auf den Heimweg gemacht.

Donnerstag bis Montag, 20.-24.06.2024 Pfalzschlacht Tilleda – ein Lager voller Pannen und kleiner Missgeschicke

Wir sind vormittags losgefahren und gegen 15 Uhr in Tilleda an der Königspfalz angekommen. Rollo hat uns unseren Platz zugewiesen. Beim Aufbau ist Dieter dann siedend heiß eingefallen, dass er die Staves auf dem Sachsengelände liegen lassen hat. Also nix mit Bogenbau im Lager. Dieter war so konsterniert, dass er ernsthaft darüber nachgedacht hat, noch einmal zum Sachsengelände zu fahren, vor allem, nachdem ihm aufgefallen war, dass wir auch keine Töpfe dabei hatten – die stehen vermutlich noch in der Hütte auf dem Sachsengelände, weil wir sie nach dem Bau der Deckel nicht wieder zum Lagerkram gestellt hatten. Läuft…

Wegen des Essens habe ich Dieter überredet, anstatt der Eintöpfe, die wir kochen wollten, die Zutaten klein zu schneiden und in der Pfanne anzubraten. Da das Essen nur für uns beide reichen muss, sollte das reichen. Aber ehrlich, so selten dämlich haben wir uns lange nicht mehr gefühlt.

Am Freitag haben wir nach dem Aufwachen das Bettzeug weg gepackt, uns erst mal ins Lager gesetzt und Kaffee bzw. Tee getrunken. Danach wollte ich aufdecken für’s Frühstück und habe dabei festgestellt, dass ich keine Butter eingepackt hatte. Die Pannenserie geht also weiter. Da Dieter sowieso noch tanken fahren wollte, haben wir das Frühstück verschoben und sind erst mal los gefahren, um zu tanken und die fehlende Butter zu kaufen. Nur gut, dass heute noch kein Markttag war!

Danach sind wir ins Lager zurück gekehrt und haben uns in MA-Klamotte geschmissen. Nachmittags gab es Gewitter und Regen. Unsere Klamotte war dann einmal durch. Nachdem alles vorbei war, haben wir uns trocken gelegt, sind wir über den Platz gelaufen und haben Hulda und Sven begrüßt. In dem Zusammenhang fiel uns auf, dass der Korb, den ich normalerweise für die Marktspaziergänge benutze und in dem unsere Strohhüte und Dieters Tasche untergebracht waren, zu Hause stehen geblieben sein musste. Ohne Worte!

Bei der Vorbereitung des Abendessen haben wir festgestellt, dass wir vergessen hatten, unsere Ölfläschchen aufzufüllen. Das konnte Dieter noch retten, indem er die Jungs vom Nachbarlager gebeten hat, uns eine Flasche Öl mitzubringen.

Zwischenzeitlich habe ich genäht, wir sind ein paar Mal über das Gelände gegangen, und schließlich haben wir begonnen, das Abendessen zu kochen. Da wir unsere Töpfe nicht dabei hatten, haben wir die Zutaten des geplanten Eintopfs in der Pfanne angebraten, und das war gar nicht mal so schlecht.

Nach dem Essen haben wir den Abwasch gemacht, denn es hatte sich ganz schön viel Geschirr angesammelt. Danach sind wir noch einmal über das Gelände geschlendert. Dabei haben wir bei den Lagern von Hulda und Fine auch Susette und Skelmir getroffen, die sich beide sichtlich gefreut haben uns zu sehen.

Die Nacht auf den Samstag endete abrupt um halb sechs, weil Dieter mich geweckt hat. Der Wind hatte die Plane umgerissen. Also sind wir raus und haben die Plane am Boden fest getackert. Erst danach fiel uns ein, dass es schlau gewesen wäre, die Stühle ins Sachsenzelt zu holen. Dieter hat es aber geschafft, die Stühle unter der fest getackerten Plane heraus zu ziehen. An Schlaf war danach nicht mehr zu denken, also haben wir die Stühle neben das Bett gestellt, die Badkiste dazwischen platziert und hatten so einen Platz zum Frühstücken. Wir haben festgestellt, dass unsere Infrastruktur im Lager auch ohne die Plane funktioniert. Praktisch und gemütlich geht aber anders.

Anschließend haben wir uns auf die Suche nach Rollo gemacht. Mit ihm haben wir besprochen, dass wir die Plane neben dem Sachsenzelt wieder aufbauen, und genau das haben wir dann auch gemacht. Hulda und ihre Leute hatten angeboten, uns beim Aufstellen der Plane zu helfen, aber es stellte sich heraus, dass das gar nicht nötig war. Nachdem die Plane an Ort und Stelle stand – was übrigens die Zustimmung der hinter uns stehenden Lager gefunden hat – haben wir den Abwasch gemacht und ein bisschen gechillt. Dieter hat sich dann hingelegt, die kurze und schlechte Nacht forderte ihren Tribut. Währenddessen habe ich mich mit den Mädels in den Lagern hinter uns unterhalten.

Dieter ist dann irgendwann wieder aufgestanden, und wir sind über den Markt gegangen. Beim Stoffdealer habe ich zugeschlagen, dort habe ich einen recht leichten, dunkelbraunen Wollstoff für ein Mantelkleid für die zukünftige Zweitdarstellung gefunden. An der Fressbude haben wir Waffeln mit Apfelmus gegessen.

Durch den Wind konnten wir unser Sachsenzelt leider nicht öffnen, denn der Wind wehte das Tuch, das die Apside abtrennt, weg. Hier muss ich mir noch etwas einfallen lassen.

Erfreulicherweise kam Sven mit seinem Freund Rocco vorbei und stattete uns einen Besuch ab. Sven war total begeistert von Teddygunde und ihrem Zelt. Er hat uns eingeladen, ihn und sein Lager abends zu besuchen.

Schließlich haben wir Abendessen gemacht und gegessen. Lustig war, dass der Lagermensch, der uns freundlicherweise das Speiseöl vom Einkauf mitgebracht hat, genau darum gebeten hat – scheinbar hatte er seins aufgebraucht.

Nach dem Essen haben wir noch einmal abgewaschen und sind dann zu Huldas und Svens Lager gegangen. Sven hat uns gezeigt, wie er in seinem Zelt die Apside abtrennt. Im Lager haben wir Patrick und Freydis kennen gelernt. Als die Gruppe essen wollte, haben wir uns wieder verabschiedet. Zu unserer Freude kamen Patrick und Freydis noch zu uns und wir vier hatten einen entspannten und amüsanten Abend.

Am Sonntag haben wir ausgeschlafen. Nachdem wir gestern recht spät ins Bett gegangen sind, war das auch nötig. Nachdem Dieter auch wach war, haben uns mit einer Tasse Tee bzw. Kaffee unter die Plane gesetzt. Durch das Umstellen der Plane hatten wir nun direkten Blick auf das Kyffhäuser Denkmal. Beim Herumwuseln in der Küche habe ich Dieters Kaffeefilter von der Thermoskanne geschubst und der Kaffeesatz hat sich auf den Gaskocher, auf und in das darunter stehende Schränkchen und auf die Apsiden-Abspannung verteilt. Also konnte ich den ganzen Kram so gut es eben ging wieder sauber machen. Großartig… :(. Nach dem Frühstück haben wir uns gewaschen und anständig angezogen, dann haben wir den Abwasch gemacht. Danach haben wir eine ganze Weile im Lager gesessen, ich habe an meinem Kleid weiter genäht. Sylvia kam kurz vorbei und machte Fotos von Teddygunde und ihrem Zelt. Schließlich sind wir über den Markt geschlendert, und ich habe zwei kleine Rollen weißes Leinengarn gekauft. Auf dem Rückweg sind wir wieder in Huldas Lager gelandet, haben uns aber nur mit Patrick und Freydis unterhalten.

Den Nachmittag haben wir im Lager verbracht. Susette kam zu Besuch, und wir haben uns eine Weile unterhalten. Zwischenzeitlich kamen auch Patrick und Freydis vorbei, blieben aber nicht lange.

Gegen 17 Uhr fuhren die ersten Autos auf das Gelände, also haben wir uns in Arbeitsklamotte geschmissen und Auto und Anhänger geholt. Den Anhänger aus seiner Parkposition zu holen war gar nicht so leicht, denn was wir beim Abstellen des Anhängers übersehen hatten war, dass der Boden an der Stelle abschüssig war. Zum Glück hat uns ein lieber Mensch geholfen.

Im Lager haben wir begonnen, die Sachen zusammen zu packen, die wir im Lager nicht mehr brauchen würden. Patrick und Freydis kamen vorbei und haben sich verabschiedet, darüber haben wir uns gefreut.

Schließlich haben wir gegrillt, die Reste vom Aufbautag, haben noch eine Weile im Lager gesessen und sind schließlich ins Bett gegangen.

Die Nacht zum Montag war gefühlt die schlechteste Nacht, die ich je in einem Lager gehabt habe. Mit dem Aufstehen haben wir gleich angefangen zu wuseln und nebenbei das Frühstück vorbereitet. Danach haben wir begonnen, das Lager abzubauen. Das lief nicht wirklich rund, was daran lag, dass Dieter den Anhänger anders packen wollte und ich durch die Motivation, das Lager weiter zu straffen, ebenfalls anders packen musste, weil der Kram, der aus dem Lager rausfliegen sollte, ins Auto gepackt werden musste. Das wird sich alles sicher noch verbessern, wenn wir den Anhänger öfter mit der reduzierten Ausstattung packen. Auf der Heimfahrt haben wir noch einmal drüber nachgedacht, wie wir die Abbauzeit verkürzen können, und haben ein paar Verbesserungsmöglichkeiten gefunden.

Zum Glück sind wir gut nach Hause gekommen, so gut, dass wir spontan beschlossen haben, den Anhänger noch zum Sachsengelände zu bringen und das Sachsenzelt zum Trocknen auf der großen Wiese auszubreiteten. Laut Wettervorhersage sollte es über Nacht trocken bleiben.

In der Woche nach dem Lager hatten wir Urlaub. Wir sind zum Sachsengelände gefahren, haben das im Gras getrocknete Sachsenzelt gefaltet und wieder auf den Anhänger gepackt. Bei der Gelegenheit haben wir auch die Töpfe auf dem Anhänger gepackt und die Staves für Dieters Bogenbau mit nach Hause genommen und im dortigen Lagerkram deponiert. Diese Peinlichkeit wollen wir keinesfalls wiederholen! Bei der Gelegenheit haben wir auch das Anzünd- und Brennholz aufgefüllt.

Von Birgit Diehl kam eine Einladung, am 07. Juli nach Lauresham zu kommen, sie sei dann dort, es würde einige Aktionen in Lauresham geben. Wir sind auf die Idee gekommen, Teddygunde mit Birgits Puppe Klein Elihilt zusammen zu bringen und Fotos zu machen. Das wird bestimmt lustig :).

Für die Lager habe ich neue Wachswürfel für unsere Wachsfresser angefertigt und die neuen, etwas größeren Heringe für Teddygundes Zelt mit Teerlack bestrichen, um sie vor dem Verrosten zu schützen. Nachdem beides trocken war, habe ich es zu Hause gleich zum Lagerkram gesteckt.

In der letzten Woche des Monats haben wir Dieters Bogenkiste repariert, an seiner Bogenbaubank weiter gearbeitet und ich habe begonnen, für Teddygunde ein Schleiertuch zu nähen.