Juli 2024
Dienstag, 02.07.2024
Teddygundes Schleiertuch ist fertig geworden.
Sonntag, 07.07.2024 – Lauresham
Teddygunde und wir sind nach Lauresham gefahren. Natürlich war Teddygunde auf dem Weg dahin ordnungsgemäß angeschnallt :).
In Lauresham sind wir als erstes ins Hörigenhaus gegangen, und dort saßen Darsteller, die sich gleich über Teddygunde gefreut haben. Von dort aus sind wir zum Färberhaus gegangen, wo wir Birgit und ihre Sammlung karolingischer Puppen getroffen haben. Wir haben Fotos gemacht, uns unterhalten und hatten Spaß.
Abends haben Teddygundes Holzkiste bearbeitet und die Schiffchen für ihr Zelt zugeschnitten. Dann habe ich die Gewandungskiste, den Schuhkorb und ein paar andere Kleinigkeiten für’s Lager gepackt.
Donnerstag, 11.07. bis Montag, 15.07.2024 – Lager in Großwallstadt
Auf dem Weg nach Großwallstadt haben wir eingekauft. Um kurz nach 12 Uhr waren wir auf dem Marktgelände und haben im Eingang gleich Otto getroffen. Er verwies uns an das Orgazelt, wo wir unseren Lagerplatz zugewiesen bekommen haben. Es war der Platz direkt am Spielplatz, aber noch schlimmer war, dass mitten auf unserem Lagerplatz ein metallenes Fußballtor stand. Immerhin war der Rasen dort gemäht, im Gegensatz zu den meisten anderen Lagerplätzen. Also haben wir eine Weile hin- und herüberlegt, wie wir die Zelte am besten stellen, und haben dann das Sachsenzelt aufgebaut. Mit dem Aufbau der Plane haben wir gewartet, bis unsere Mitlagerer kamen, was auch gut war, denn sie hatten für den Aufbau eine ganz andere Idee, sie haben ihr Zelt quasi im rechten Winkel zu unserem gestellt. Die Plane haben wir dann vor beide Zelte gestellt, und das blöde Tor haben wir mit der einen kleinen Plane abgedeckt. Abends haben wir wie immer am Aufbautag gegrillt.
Am Freitag endete die Nacht abrupt, denn wegen Wind und Regen mussten wir die Vordächer unseres Zeltes und dem unserer Mitlagernden abspannen. Danach habe ich unter der Plane die Kisten vom Wasser befreit. Nachdem wir das gröbste Übel beseitigt hatten, haben wir zusammen gefrühstückt, haben dann den Abwasch erledigt und sind dann duschen gegangen. Danach haben wir die Körbe ins Lager zurück gebracht, den Duschkram verräumt und sind dann eine Runde über den noch nicht eröffneten Markt gegangen. Unser Eindruck war: Epochenmarkt mit reichlich wenig Anspruch. Das Ding, das Otto bislang immer hatte – nur Römer und FrüMis bis 1000 – war komplett aufgehoben.
Der Nachmittag war wegen des Wetters zäh wie Kaugummi, es war heiß, stickig und die Luft schwer zu atmen. Die Zeit ging gefühlt nicht herum. Die Nässe des Morgens löste sich in der Mittagshitze auf, es hatte etwas von überhitzter Waschküche. Erst zum Abend hin gab es Abkühlung, und das so krass, dass ich auf nadelgebundene Socken umgestiegen bin. Unsere Mitlagernden haben abends gekocht, sehr lecker.
Das Wetter war am Samstag etwas freundlicher, es war immer noch warm, aber nicht mehr so drückend schwül. Der Tag begann mit dem üblichen Ablauf: Zelt aufräumen, Tisch säubern, Kaffee und Tee trinken. Danach haben wir gemeinsam gefrühstückt und ebenso gemeinsam den Abwasch erledigt. Danach sind Dieter und ich duschen gegangen. Das war durchaus eine Wohltat.
Nachmittags haben wir Besuch von Ingo und Tanja bekommen. Die beiden brachten zwei Sorten Tiramisu mit, eines mit Pistazien, eines mit Zitrone. Schließlich sind Dieter und ich über den Markt geschlendert. Für Teddygunde habe ich bei Sklemirs Freundin Garnrollen gefunden, ebenso welche für mich. An einem anderen Stand habe ich noch eine Mini-Fibel für Teddygunde gefunden.
Abends haben wir gekocht. Nach dem Essen haben wir Besuch von zwei Pärchen bekommen, die Freunde von unserer Mitlagernden sind. Es war ein lustiger Abend.
Wie jeden Morgen folgte auch am Sonntag der übliche Ablauf: Aufstehen, Zelt aufräumen,Tisch reinigen, Tee und Kaffee mit Dieter unter der Plane. Danach gemeinsames Frühstück mit unseren Mitlagernden und ebenso gemeinsamer Abwasch. Danach sind Dieter und ich duschen gegangen und haben uns anschließend Eiskaffee bzw. Eisschokolade gegönnt – nicht mittelalterlich, aber sehr lecker und wohltuend. Auf dem Rückweg zum Lager habe ich meine Chefin getroffen und mit ins Lager genommen. Dort haben wir uns unterhalten, bis ihre Familie sie per Telefon zu sich beorderte. Kurz danach kamen Markus (Tribur.de), der beim Arte-Dreh Karl den Großen gespielt hatte, und seine Freundin Karen zu Besuch. Wir haben uns sehr angeregt unterhalten. Markus und Karen wollten dann den Markt ansehen, und Dieter und ich haben die Gelegenheit genutzt, bei Barbara Crepes zu holen. Markus und Karen kamen dann noch einmal zurück, und unsere Mitlagernde hat Fotos von uns vier – mit Teddygunde fünf – gemacht.
Um 18 Uhr sollte es eine Ansprache von Otto geben, die haben wir uns angehört . Den Markt in Großwallstadt wird es in der bisherigen Form nicht mehr geben. Für Otto, dem das Ganze sichtlich schwer fiel, hat es mir unendlich Leid getan, und ich konnte mir ein paar Tränchen nicht verdrücken. Das war schon ziemlich emotional.
Wieder im Lager angekommen hat unsere Mitlagernde Essen bestellt, die Jungs sind losgegangen und haben es abgeholt. Wir haben zu viert gegessen, Fast Food im Lager, das passiert auch nicht alle Tage. Die Lagernachbarn – eine sehr nette und spaßige HoMi-Gruppe – hat schon abgebaut, also haben wir ein wenig gefrotzelt und Spaß gehabt. Abends habe ich habe den Abbau vorbereitet, so weit es ging.
Am Montag habe ich das Zelt so weit es geht aufgeräumt, dann haben wir Frühstück gemacht. Danach haben wir den Abbau begonnen. Trotz des reichlich warmen Wetters waren wir um 11:45 Uhr fertig und abfahrbereit. Das ist für unsere Verhältnisse ausgesprochen schnell.
Sonntag, 21.07.2024 – Lagervorbereitung
Der Tag stand im Zeichen der Lagervorbereitung. Die Gewandungskiste habe ich gepackt, ebenso die Tasche mit Wechselklamotten und den Trolley, in den später noch die Kulturtaschen kommen. Die Reisezahnbürsten habe ich geladen, Dieter die Power Banks. Außerdem sind wir in den Keller gegangen, wo Dieter an meinem Bogen weiter gearbeitet und das defekte Stuhlbein repariert hat, während ich den Zuschnitt für mein Mantelkleid gemacht habe. Außerdem hat Dieter die Schiffchen für Teddygundes Zeltabspannung hergestellt.
Mittwoch, 24.07. – Sonntag, 28.07.2024 – Privatlager in Wagenstadt
Vormittags haben wir das Auto gepackt und sind los gefahren. Bis auf zwei kurze Staus sind wir recht gut durchgekommen, sind allerdings beim ersten Mal an der Einfahrt zum Lager vorbei gefahren. Trotzdem sind wir wie angekündigt um 14 Uhr angekommen. Bei der Ankunft haben wir uns erst mal mit Kiki und Marcel, die das Lager organisiert haben, verquatscht. Nachdem wir uns unseren Lagerplatz ausgesucht hatten, haben wir begonnen aufzubauen. Als nur noch Inneneinrichtung zu erledigen war, ist Dieter zum Einkaufen los gefahren. Nach dem Grillen haben wir Besuch von Kiki und Marcel bekommen. Gegen 23 Uhr sind wir schlafen gegangen.
Den Donnerstag haben wir in Aufbauklamotte begonnen, erst nach dem Zelt aufräumen und Katzenwäsche haben wir uns in MA-Klamotte geschmissen. Danach haben wir gefrühstückt, anschließend sind wir zum Einkaufen gefahren.
Wieder im Lager angekommen haben wir die Wachsfresser dahingehend bearbeitet, dass wir sie von den Schloten befreit und nur mit dem Hohldocht befeuert haben, was nach sich zog, dass die Wachsfresser deutlich besser brannten. Schließlich haben wir den Abwasch erledigt, danach habe ich die Verkaufssachen auf der Wäscheleine ausgehängt und über die WhatsApp-Sommerlagergruppe eine Nachricht verschickt, dass es bei uns Klamotten zu kaufen gibt. Der Zulauf ließ auch nicht lange auf sich warten, zum Schluss haben wir Klamotten und anderen Kram im Wert von über 100 € verkauft. Zu meiner Freude sind auch mein selbst genähter Wikimantel und das Set für das Kammweben weg gegangen.
Abends haben wir Cook-a-leekie gekocht und gegessen. Den Abend haben wir im Lager verbracht.
Die Nacht auf den Freitag war zu warm, um wirklich gut schlafen zu können. Die Mücken haben mich zerstochen ohne Ende. Der Nachmittag war so warm, dass wir unter der Plane hinweg geflohen sind und uns mit einer Kiste und unseren Stühlen unter einen der Bäume in den Schatten gesetzt haben, wo ein leichter Wind ging. Dort habe ich an meinem Wäschesack weiter genäht. Dieter hat am Bogen weiter gearbeitet.
Ein Lagernder und seine Freundin besuchten uns im Lager, die beiden stehen noch ziemlich am Anfang. Er kam mit einer etwas seltsamen Stoffhose und nacktem Oberkörper, sie in komplett Leonardo Carbone und ohne Schuhe. Welche Darstellung die beiden machen wollen, wissen sie noch nicht, aber sie möchten auf jeden Fall eine glaubhafte Darstellung machen. Also habe ich den beiden erklärt, dass der erste Schritt dazu ist, eine Tunika anzuziehen, und habe ihm auch erklärt warum. Die beiden interessierten sich auch für unser Zeltgestänge.
Kiki war so lieb und hat Fotos von Dieter und mir vor dem Sachsenzelt gemacht, die in die Auswahl für die Bilder auf der Sachsen-Homepage kommen. Dazu haben wir uns altsächsisch angezogen, haben die Klamotten aber wegen der Hitze gleich nach den Fotos wieder ausgezogen.
Mein dünnes Wollkleid war etwas fleckig geworden, also habe ich es gewaschen und zum Trocknen aufgehängt.
Abends haben wir das Essen vom Vortag aufgewärmt und verspeist. Eigentlich hatten wir geplant, Kiki und Marcel in ihrem Lager zu besuchen, aber bei den beiden war durchgängig volle Hütte. Stattdessen haben wir Besuch bekommen von ein paar Jungs von der Wikingergruppe, die über uns gelagert hat. Die hatten gecheckt, dass wir etwas anders unterwegs sind als die anderen Lager vor Ort und baten uns um Tipps, wie sie ihre Darstellung verbessern können. Also war auch hier mein Tipp: keine nackten Oberkörper, zieht euch vernünftig an, ihr habt doch die passenden Klamotten. Mit den Jungs haben wir uns bis um 2 Uhr nachts verquatscht, es war ein toller Abend mit guten Gesprächen, viel Gelächter und jeder Menge Spaß.
Dadurch, dass wir so spät – oder so früh, je nachdem, wie man es sieht – ins Bett gegangen waren, war die Nacht auf Samstag kurz und wenig entspannend. Der Plan, nach dem Frühstück einkaufen zu gehen, scheiterte daran, dass Kiki ankündigte, dass sich alle gegen 13 Uhr an der langen Tafel einzufinden hätten. Marcel und sie hatten ein Spanferkel für alle organisiert. Das Ferkel war lecker, an der Tafel ging es lustig zu, aber irgendwie habe ich dabei mein grünes Leinenkleid eingesaut. Also habe ich das grüne Leinenkleid mit Seife ausgewaschen und zum Trocknen aufgehängt. Das dünne Wollkleid war zum Glück inzwischen getrocknet, so dass ich es wieder anziehen konnte.
Das Wetter war nicht so warm wie in den letzten Tagen, was wir als angenehm empfunden haben. Eine Weile haben wir bei Kiki und Marcel im Lager gesessen, dann sind wir einkaufen gefahren. Nach der Rückkehr ins Lager begann es zu regnen, was einerseits gut war, weil dadurch die Temperaturen runter gingen, aber auch blöd, weil dadurch mein Leinenkleid nicht trocknen konnte.
Nachmittags hat Dieter am Bogen weiter gearbeitet und ich habe den Wäschesack weiter genäht. Schließlich haben wir Essen gekocht und verspeist. Dabei bekamen wir Besuch von Jules von der Wiki-Gruppe, der uns bat, nach dem Essen ins Wiki-Lager zu kommen und Fotos von der Truppe zu machen. Das haben wir zugesagt und natürlich auch gemacht.
Also sind wir nach dem Essen hoch gegangen und haben eine Weile mit der Gruppe zusammen gesessen. Endlich war die Gruppe bereit, die Fotos zu machen, und wir haben uns kurz danach verabschiedet und sind wieder in unser Lager zurück gekehrt. Heiko und Jules kamen zu Besuch, und wir haben uns wieder bis spät in die Nacht unterhalten.
Am Sonntag haben wir ausgeschlafen. Als wir endlich aufgestanden sind, waren alle anderen Lager schon feste beim Abbau. Wir haben semi-mittelalterliches Frühstück mit dem Montagsgeschirr gemacht und während des Frühstücks beschlossen, auch heute abzubauen. Damit haben wir gegen 13 Uhr begonnen. Wir haben uns Zeit gelassen und wurden immer wieder unterbrochen, weil Leute sich verabschieden wollten und uns dann doch noch in Gespräche verwickelt haben. Erst gegen kurz nach 18 Uhr sind wir vom Platz gefahren.