September 2023

23. Februar 2024 Aus Von Steffi

Heldrungen:

Am 22. September sind wir zur Wasserburg Heldrungen gefahren. Dort angekommen standen wir vor scheinbar verschlossenen Türen, also haben wir den Hänger erst mal vor der Burg stehen lassen und sind zu Fuß durch das Tor zur Burg gegangen. Dabei stellte sich heraus, dass die Einfahrt durchaus frei gewesen ist, aber dadurch, dass der Torbogen eine Kurve macht, sah es für uns aus wie geschlossen.

Hinter der Einfahrt saß eine Frau, und die hat uns in Empfang genommen und den Veranstalter Uwe beigebracht. Der erklärte uns dann, wo wir aufbauen sollten. Es war ein langes schmales Stück Wiese, so dass wir nicht wie üblich das Küchenzelt hinter die Plane, sondern daneben aufbauen mussten. Das Wetter war wolkig, aber trocken, und der Aufbau ging uns wegen der gemäßigten Temperaturen recht gut von der Hand. Wir hatten sogar nach dem Aufbau noch Bock, uns in Gewandung zu schmeißen.

Etwas geärgert hat uns, dass Uwe in der FrüMi-Bastion, in der wir aufgebaut hatten, ein HoMi-Lager gestellt hat. Abends haben wir gegrillt und den Tag gechillt ausklingen lassen.

Der Samstag war ein typischer Lagertag. Allerdings fing er mit einem Ärgernis an. Auf unserem Lagertisch lag ein Zettel mit einer Handvoll Kreuzen, und der Zettel sagte aus, wir sollten zu Jesus Christus kommen und seien jetzt ein Teil der Gemeinschaft mit Gott. Wir fanden das übergriffig – was fällt den Leuten ein, in unser Lager einzudringen und ihren Schrott bei uns zu hinterlassen? Nicht mal den Arsch in der Hose, zu uns zu kommen und mit uns zu reden, sondern einfach nur diese Überheblichkeit, seinen Müll bei uns abzuladen. Kurz entschlossen haben wir den Zettel und die Kreuze in den Müll geworfen, wo sie hingehören.

Ansonsten haben wir den üblichen Lagerkram gemacht – Zelt aufgeräumt, gefrühstückt, uns gewaschen und umgezogen, den Abwasch gemacht, sind über den Markt gebummelt, haben mit Bettina und Stefan geschwätzt, Dieter hat im Lager an meinem Bogen weiter gebaut, ich habe an seiner Tunika weiter genäht.

Gefreut haben wir uns über die Einladung eines Pärchens, das zu uns ins Lager kam und meinte, sie würden jedes Jahr Ende Juli ein privates Lager in der Nähe von Freiburg im Breisgau veranstalten, ob wir nicht Lust hätten teilzunehmen. Also haben wir uns eine Weile darüber unterhalten.

Abends war Dieter sich nicht sicher mit Feuer machen für’s Abendessen, der Wind war einigermaßen heftig. Also sind wir noch einmal runter auf den Markt, um zu schauen, ob wir uns da verköstigen können, aber dort fand sich nichts, was uns befriedigt hätte. Also haben wir beschlossen, eine abgespeckte Variante unseres Kohleintopfes zu kochen, mit nur einer Kohlsorte anstatt drei, und das hat dann auch geklappt, sogar so gut, dass wir fast pünktlich gegessen haben.

An einem Nachbarstand – ich denke, es war die Naturfärbewerkstatt – habe ich mir ein pflanzengefärbtes Halstuch gekauft. Für Teddygunde haben wir einen kleinen Eimer gefunden, der musste natürlich auch mit :).

Der Sonntag begann damit, Dieter zum Geburtstag zu gratulieren; also gab es Frühstück mit Wachsfressern auf dem Tisch, dann Zelt und Lager aufräumen, waschen, umziehen, Abwasch, Bogen bauen, Gewandung nähen. Zwischendrin bekamen wir Besuch von einem Ottonen, Thomas Günther, der uns ansprach, ob wir nicht in Tilleda lagern wollten; dort würden sich sehr viele FrüMi-Gruppen einfinden, nicht nur Wikinger, sondern auch Allemannen, Bajuwaren, Chatten, Franken, Merowinger und ähnliche, nur eine Altsachsengruppe würde es noch nicht geben. Wir entgegneten, dass wir vor hätten, uns für Tilleda zu bewerben, und kamen ins Gespräch. Dieter hat ihm die Replik des Saxes aus Porta Westfalica gezeigt, ich habe ihm die Repliken der Perlenketten aus Porta Westfalica gezeigt. Er war Feuer und Flamme und bat mich, die Perlen Sylvia Hagediesenhain zu zeigen, sie wäre mit ihrem Stand unten auf dem Markt, und sie hätte auch mit der Anmeldung für Tilleda zu tun. Also habe ich die Perlenketten in meinen Korb gepackt und wir haben den Stand gesucht und gefunden. Das Gespräch mit Sylvia verlief gut, aber sie meinte, die Mosiakperlen herzustellen würde sie der Entwerkstatt überlassen, bis sie das könnte, würden vermutlich 100 Jahre vergehen. Aber sie sagte mir zu, mir auf Facebook den Link zur Anmeldeseite zu schicken, wenn ich sie dort ansprechen würde.

Nach unserer Rückkehr ins Lager habe ich begonnen, im Küchenzelt das Schränkchen abzubauen und im Sachsenzelt das Bett. Danach haben wir uns auf dem Markt einen Burger geholt, der mir eine Spur zu heftig gewürzt, aber ansonsten echt lecker war. Dann hat Dieter sich umgezogen und ist zu den Autos gegangen. Wir wussten, es würde eine Weile dauern, bis er Auto und Hänger geholt haben würde, denn die Autos waren nicht geparkt, sondern beinahe gestapelt. Dieter hatte den Anhänger ungesichert an Titus hängen lassen, es wäre unmöglich gewesen, den Anhänger zu stehlen, weil die Autos so unglaublich dicht geparkt waren.

Mit Dieter hatte ich abgesprochen, dass er den Hänger irgendwo parkt und dann erst mal zum Hotel fährt, um die Zimmerschlüssel zu holen. Währenddessen habe ich alles, was unter der Plane stand, abgebaut und ins Sachsenzelt gestellt, dann habe ich die Plane abgeschlagen und gefaltet. Anschließend habe ich das Küchenzelt leer geräumt. Im Sachsenzelt war danach das Chaos perfekt. Gerade, als ich leicht zweifelnd das Küchenzelt abbauen wollte, kam Dieter mit Auto und Anhänger. Er war auch noch tanken gefahren und war sehr erfreut, dass ich die Zeit seiner Abwesenheit gut genutzt hatte. Vom Tanken hatte er zwei Twix-Riegel mitgebracht, wofür ich ausgesprochen dankbar war. Wir haben dann das Küchenzelt abgeschlagen und mussten dann eigentlich nur noch einpacken und natürlich zum Schluss das Sachsenzelt abschlagen. Dank meiner guten Vorbereitung sind wir um halb zehn vom Platz gefahren.